Es ist die Faszination des scheinbaren Gegensatzes von klirrender Kälte und gelebtem Badevergnügen, die die Leute im Winter an Usedoms Küste lockt. Die Trassenheider trieben das Spiel am Sonnabend dem 03.02.2018 auf die Spitze, indem sie die hartgesottene Schar der Eisbader in orientalischem Ambiente in die bitterkalte Ostsee schickte. Neben der Bühne, von der aus die knapp 100 mutigen Hauptakteure, einen Catwalk passierend, erwartungsvoll der aufgewühlten See zustrebten, thronten Palmen, die der eisige Nordostwind tüchtig durchschüttelte. Und: Passend zum ausgerufenen Motto: „Fußballzeit im Zauber des Orients“, beobachtete, ebenso wie die bibbernden Zaungäste, sogar ein riesiges Stoffkamel die schaurig-schöne Szenerie. Viele der genauso tapferen wie selbstbewussten Winterfrischler, die aus Ueckermünde, Wriezen, Rostock, Berlin, Stendal und sogar aus München, Oldenburg und Plauen angereist waren, hatten sich in Roben aus 1001 Nacht gehüllt. Unter dem Beifall der fröstelnden Zuschauer und bei zwei Grad Lufttemperatur stürzten sie sich am Hauptstrand in die Fluten.
Angeführt wurde der Zug der Eisbader von Trassenheides Kurdirektor Mario Aldehoff. „Für mich ist es das erste Mal. Ich muss verrückt sein, aber ich ziehe das durch. Es wird schon alles gut“, hoffte der 38-Jährige, der seit September 2017 für den touristischen Part des Ostseebades zuständig ist.
Karsten Köhler aus Trassenheide wurde für das beste Kostüm ausgezeichnet, gefolgt von Lilly Kruschinski aus Zinnowitz und Ina Beyer von den Wriezener Eisbären. Die Kurverwaltung freute sich über den regen Zuspruch, den auch das 5. Trassenheider Eisbadespektakel erfuhr. „Es ist das dritte Mal, dass wir zwei individuelle Themen miteinander kombiniert haben“. Im Jahr der Fußball-WM sollte dabei unbedingt auch das runde Leder im Mittelpunkt stehen. Am breiten Ostseeufer war daher ein Spielfeld aufgebaut, in dem Kicker des Greifswalder FC und des Vereins Baltica aus Swinemünde Fußball spielten und schon mal Lust auf die nahe Weltmeisterschaft in Russland machten. Im Anschluss waren die Gäste eingeladen, sich beim Dribbeln aufzuwärmen. Den Hauch des Orients schaffte das Studio W.M. auch Chemnitz mit einer musikalischen Reise, gemäß des Themas „Fußballzeit im Zauber des Orients“. 2019 wird das Spektakel am 02.02. wieder am Trassenheider Hauptstrand durchgeführt.
(Text: Tom Schröter, Ostsee- Zeitung/ Kurverwaltung Trassenheide)
Fotos finden Sie unter: Eisbade-Spektakel